Die Vermehrung von Leopardgeckos ist denkbar einfach. Trotzdem sollte man sich bevor man sich dazu entscheidet, eingehend mit dem Thema auseinander setzen. Am besten man stöbert in Fachliteratur, auf den zahlreichen Informationsseiten im Internet und/oder greift auf das Fachwissen von erfahrenen Züchtern zurück. Ein Leopardgecko sollte, vor Zuchtbeginn ein Alter von 2 Jahren und ein Gewicht von ca. 45g erreicht haben.
Die Paarungszeit beginnt ca. einen Monat nach Ende der Winterruhe von selber.
Anhand der von Leopardgeckos ausgeschiedenen Pheromone können sie Geschlechter und Artgenossen unterscheiden.
Ein paarungsbereites Männchen beginnt nach Sichtung des Weibchens mit heftigem Schwanzvibrieren, welches man durch ein trommeln akustisch wahrnehmen kann. Es nähert sich dem Weibchen welches als Antwort eine Schlängelbewegungen und ein Anheben des Schwanzes durchführt.
Das Männchen beleckt das Weibchen nun und arbeitet sich mit mehr oder weniger vorsichtigen Bissen zum Nacken der Partnerin vor.
Mit diesem Nackenbiss wird das Weibchen festgehalten während das Männchen mit seinem Bein den Schwanz des Weibchens umgreift. Nun wird die Paarung vollzogen, indem der Hemipenis in die Kloake des Weibchens eingeführt wird. Nach wenigen Minuten oder Augenblicken ist die Paarung beendet und das Pärchen trennt sich wieder. Beide reinigen nun ihre Geschlechtsteile mit der Zunge.
Samenspeicherung
Eine einzige Paarung im Jahr reicht für ein Weibchen aus, um für die ganze Paarungszeit selbstständig ihre Eier zu befruchten. Das Weibchen ist in der Lage den Samen des Männchens zu speichern. Es soll Statistiken geben, in denen ein einmalig befruchtetes Weibchen über Jahre hinweg befruchtete Eier produzierte.
Während der fortschreitenden Trächtigkeit eines Weibchens, kann man häufig die Eier als helle Flecken durch die Haut schimmern sehen. Sie sind allerdings leicht mit den Fettkörpern zu verwechseln, die ebenfalls im Bauch eingelagert sind.
Während der Trächtigkeit sollte man auf eine ausgewogene und reichhaltige Ernährung achten. Pinkies (gefrostete Babymäuse) können während dieser Zeit gegeben werden. Desweiteren sollte
man auf eine gute Versorgung mit Kalzium, Vitaminen und Mineralstoffen achten.
Circa 4 Wochen nach der Paarung ändert das hochträchtige Weibchen ihr Verhalten.
Es kann aggressiver werden und nimmt keine Nahrung mehr zu sich. Sie durchstreifr auf der Suche nach einem geeigneten Eiablageplatz das Terrarium und nimmt teilweise Probegrabungen vor.
Es ist wichtig dem Weibchen Eiablageplätze im Terrarium zu bieten. Jedes Tier kann unterschiedliche Brutsubtrate bevorzugen um seine Eier darin abzulegen.
Eiablagesubstrate:
- feuchtes Kokoshumus (grob oder fein)
- feuchtes Sphagnummoos
- feuchter Sand
- feuchtes Vermiculite (Brutsubstrat)
Eiablagebox
- Behälter aus Plastik (ähnlich einer Wetbox)
- etwa 10cm hoch mit Substrat gefüllt (z.B. Kokoshumus)
- Deckelöffnung (Durchmesser ca. 5 cm)
- Temperatur zwischen 25 und 30C°
- Substrat mäßig feucht, nicht zu nass
Das Weibchen gräbt darin ein geeignetes Loch und legt ein Doppelgelege ab (2 Eier).
Nach der Eiablage werden die Eier im Substrat mit den Hinterbeinen gerollt um die Schale zu härten und die Eier mit einer tarnenden Schicht (Schutz vor Fressfeinde) zu überziehen. Dann wird das Loch zugebuddelt und das Weibchen bewacht das Gelege noch einige Stunden bevor sie es sich selbst überlässt.
Während der ersten Stunde nach der Ablage wandert das Blastoderm nach oben und wächst dort als rosafarbene Keimscheibe fest, welche beim vorsichtigen Durchleuchten sichtbar wird. Dies ist ein Anzeichen für ein befruchtetes Eis. Unbefruchtete Eier fallen meist in den folgenden Tagen ein und gehen kaputt.
Beim Umlagern der Eier in den Inkubator kann man mit Hilfe einer Bleistiftmarkierung die Oberseite der Eier ausmachen und sie genau so wieder in das Brutsubstrat überführen.
Inkubationsbehälter
Als Inkubationsbehälter eigenen sich Heimchenboxen hervorrragend. Sie sind günstig zu erhalten oder man hat sie eh vom Futterkauf übrig. Sie haben vorgestanzte Luftlöcher, so dass die
Luftzirkulations gegeben ist und sich keine Feuchte staut. Die Eier nehmen während der Inkubation an Umfang zu und werden prall.
Inkubationssubstrat
Für mich ist Vermiculit, dass geeignetste Brutsubstrat und gehört zu den gebräuchlichsten Substraten für die Inkubation von Reptilieneiern. Das Substrat muss mit Wasser gemischt werden. Die perfekte Mischung ist gegegebn, wenn man etwas Substrat zwischen den Fingern zerdrückt und ein minimaler Wasserrand sichbar wird. Es sollte nciht mehr tropfen. Vermiculit muss des öfteren nachbefeuchtet werden da es sonst austrocknet und dem Ei Feuchtigkeit entzieht. Beim Nachfeuchten, ist darauf zu achten, dass die Eier nicht mit Wasser in Berührung kommen. Sie sind sehr empfindlich beim direkten Kontakt mit Wasser.
Inkubationstemperatur
Die Temperatur spielt bei der Inkubation eine äußerst wichtige Rolle. Die geschlechtliche Entwicklung hängt alleine davon ab
Inkubationstemperatur |
Geschlechtsbildung |
Brutdauer |
25C° - 27C° |
weiblich |
70 - 90 Tage |
28C° - 30,5C° |
weiblich/männlich |
40 - 60 Tage |
31C° - 32C° |
männlich |
35 - 40 Tage |
32,5C° - 33C° |
weiblich |
30 - 35 Tage |
Häufig kündigt sich der Schlupf mit dem "Schwitzen" der Eier an. Dabei treten kleine Flüssigkeitstropfen aus. Die Schale kann leicht einfallen.
Der Schlüpfling besitzt 2 kleine Eizähne am Oberkiefer mit denen er durch kurze Kopfbewegungen ein Loch in die Eihülle reißt.
Es steckt seinen Kopf durch das Loch und verharrt in dieser Position. Während dieser Ruhepause stellt das Kleine sich auf Lungenatmung um und nimmt den Dottersack in die Bauchöhle auf. Von diesem ernährt es sich noch einige Tage, bevor es mit der normalen Nahrungsaufnahme beginnt.
Der Schlüpfling hat eine Größe von 7- 9 cm. Man kann das Kleine noch etwas im Inkubator lassen, bis es sich vollständig berappelt hat, und selbstständig stehen kann, dann kann er in das fertig vorbereitete Aufzuchtterrarium übersiedelt werden. Der Schlupf ist ziemlich anstrengend für den Schlüpfling und die erste Hürde in seinem Leben, die er selbstständg bestehen muss.
Schlupfprobleme
Es kann vorkommen, dass ein Schlüpfling es nicht schafft sich aus dem Ei zu befreien. Züchter streiten sich darüber ob es sinnvoll ist diesen Tieren behilflich zu sein oder sie der natürlichen Selektion (Auslese) zu überlassen.
Leopardgecko Schlüpflinge sind von Geburt an auf sich gestellt. Im Vergleich zu adulten Tieren sind sie noch sehr schreckhaft und attakieren mit erstaunlicher Aggressivität potentielle Feinde. Bei Gefahr stellen sie sich hochbeinig auf und machen einen so genannten "Katzenbuckel", dabei stoßen sie schrille Geräusche aus, die man einem so kleinen und gerade auf die Welt gepurzelten Wesen gar nicht zutraut. Ein Unwissender kann sich da doch schon mal zeimlich erschrecken.
Die Jungtiere werden von den Eltern getrennt aufgezogen. Diese würden sie nur als Futter ansehen.
Eine Aufzuchtbox kann die Maße 40x30x20cm aufweisen. Nicht zu groß wählen, da die Kleinen sonst ihr Futter nicht finden und nicht lernen zu jagen. Sie würden dann verhungern.
Also Bodengrund eignet sich Küchenrolle hervorragend. Es kann bequem gewechselt werden. Als Versteckmöglichkeit kann man Steine, Rinde, Kokosnussschalen etc. benutzen. Ebenso sollte immer eine Schale mit Calciumpulver und täglich frisches Wasser zur Verfügung gestellt werden.
Auch eine Wetbox wird sehr gerne angenommen um den jungen Geckos die Häutung zu erleichtern. Als Beleuchtung bietet sich eine normale Spotglübirne an um die benötigte Temperatur von 25-30°C zu erreichen. Nachts reicht Zimmertemperatur.
Hält man mehrere Jungtiere in einem Aufzuchtterrarium muss man dieses immer wieder nach Größe sortieren, da es sonst zu Streitereien kommen kann und die Kleineren im Wachstum zurückbleiben oder Gefahr laufen ihren Schwanz bei Attacken zu verlieren.
Leopardgeckobabys beginnen etwa ab dem 3. bis 7. Tag zu fressen, vorher zehren sie von ihrem Dottersack.
In den ersten Monaten sollte man die Jungtiere ausgewogen ernähren und sie mit genügend Vitaminen und Mineralien versorgen. Als Futter eignet sich alles was kleiner als die Kopfbreite der Geckos ist. Alles was Erwachsene Leos fressen, nur eben in Kleinformat kann verfüttert werden. Heimchen, Grillen, Schaben, Wachsmottenlarven oder Heuschrecken, alles was ins Maul passt, kann und wird gefressen.
Mehlwürmer sollten aufgrund ihres Fettgehaltes nur ab und zu gefüttert werden.
Die Futtertiere werden ca. 2x/Woche mit einem Mineralstoffpräparat (z. B. Korvimin ZVT+Reptil) bestäubt.